Herbstlager Riva 2021 - ein Juniorencamp der Superlativen
Riva im Herbst, bei Vento und Ora, davon träumen viele Junioren-Segler*innen. Sie hören von ihren älteren Segler-Kolleg*innen wilde Geschichte und der Wunsch, auch zu dieser Gruppe der Wetterfesten zu gehören, wächst. Für die Optis bedeutet es meist das erste Mal heftig Wind und Welle, die erste Grenzerfahrungen provozieren, aber ebenso unendliche Glücksgefühle, wenn die Herausforderungen gemeistert werden. Kurzum: Riva ist ein Initiationslager, wo aus gemütlichen Freizeitsegler*innen passionierte Wind-und-Wasser-Cracks werden.
Dieses Jahr war es ein Juniorencamp der Superlativen: 92 Segler*innen mit Kindern und Jugendlichen aus 3 Regionen, 12 Trainer*innen aus der Schweiz, von der Ostsee, Sizilien und aus Neuseeland. Gesegelt wurden 9 ILCAs, 20 29er, 26 Optimisten sowie 8 420er, die wir erstmals auf zwei Häfen, Fraglia Vela und San Nicolò, aufteilen mussten. Auch die Verpflegung zu Land und auf Wasser konnten wir nur dank unseres 33-köpfigen Eltern-Land-Lunchdienst mitsamt jüngeren Geschwistern bewältigen. Denn, wer es noch nicht weiss, in Riva lässt es sich prima Ferien machen. Da streiten sich alle um einen Tag Einsatz und freuen sich auf das abendliche Meet-Up in der Sailing Bar!
Die Segler*innen reisten mit unterschiedlichen Erwartungen ins Trainingscamp: Den Umstieg vom Opti auf ILCA zu besiegeln, Vorbereitungen für die Europameisterschaft der 29er zu treffen, Selektion fürs 420er-Kader zu meistern oder einfach an der Opti-Segeltechnik zu feilen. Ich habe zwei Segler und zwei Seglerinnen aus allen Bootsklassen gebeten, in wenigen Sätzen ihr Riva-Lager 2021 auf den Punkt zu bringen:
Eléa, WVR (ILCA) - Am Gardasee vom Opti auf ILCA umsteigen:
„Da es oft viel Wind hatte, stimmte das Verhältnis zwischen Wind und Gewicht nicht immer überein. Jedoch war der Speed sehr cool. Das Kentern allerdings gehörte dazu. Doch mit Hilfe unseres Trainers Ben konnten wir das recht gut handeln. Kurz gesagt, die Woche hat riesig Spass gemacht!“
Ella, SCE (Optimist) - Mit dem SSTR5-Kader an Details feilen:
„Es war fast immer Mittel- bis Starkwind und nur einmal herrschte Flaute. Sogar dann haben wir nicht einfach Pause gemacht, sonder ein intensives Athletik-Training. Wie jeden Tag. Mit der Thermik was es meist kälter als gedacht. Wir haben viel Wellentechnik gelernt, besonders auf Vorwind. Am Samstag haben wir einen Vorwind-Tag gemacht, an dem wir mit Vento bis nach Malcesine und mit Ora zurück gesegelt sind.“
Arno, ZYC (29er) - Auf die EM in Riva vorbereiten:
„Mit Allan als Head-Coach, Till als Wind-Gandalf, Livia in Charge für Fortgeschrittene sowie Tamara und Ronald zuständig für die Umsteiger, hatten wir ein super Trainer-Team. Da wir guten Wind hatten und es 20 Teams unterwegs waren, hatten trotzdem einige Verletzungen an Booten und Menschen, wie zerrissene Segel, Löcher in Booten, Genni-Baum im Nacken oder ein Schwert im Auge. Weil die Teams, die sich für die EM vorbereiten wollten, jeden Vormittag und Nachmittag segelten, war es ein sehr anstrengendes Lager. In den letzten Sessions lagen deshalb teilweise mehr Teams als standen.“
Noé, SVT (420er) - Kader-Anwärter:
„Wir hatten diese Woche sehr gute Windverhältnisse. Es blies nie weniger als 15 Knoten. Dieses Jahr hatten wir auch das Glück, dass wir teilweise acht Boote waren. Durch das unterschiedliche Niveau der Teams konnten alle von einander profitieren. Das Schöne an einem Lager ist, dass man das neu Erlernte direkt am nächsten Tag anwenden kann. Neben wenigen Zwischenfällen ist alles sehr gut gelaufen und wir hatten viel Spass.“
Darf man diesen Vier glauben, so gehört das Riva-Lager definitiv in jeden Jahresplan eines R5-Juniorenseglers respektive einer R5-Seglerin!
Chantal Bründler, OK Riva-Lager 2021